Mit dem Smart Meter Rollout und dem im Februar 2025 verabschiedeten Solarspitzengesetz wurden bessere Rahmenbedingungen zur digitalen Integration kleiner und mittlerer PV-Anlagen und Batteriespeicher in den Energiemarkt geschaffen. Rund 500.000 Besitzer neuer PV-Anlagen im Jahr könnten so demnächst die Möglichkeit erhalten, ihren Strom per Direktvermarktung zu aktuellen Marktpreisen zu verkaufen, anstatt auf die unflexible Standardvergütung angewiesen zu sein.
Durch die Anschaffung eines Batteriespeichers und eines Home Energy Management Systems (HEMS) können sie ihren selbst produzierten Stromüberschuss künftig speichern, wenn der Börsenstrompreis niedrig ist und ihn ins Netz einspeisen, wenn sie damit höhere Einnahmen erzielen können. Die mit diesen Entwicklungen verbundenen Chancen im Blick, startete der HEMS-Anbieter SonneNext bereits Ende 2023 eine Kooperation mit Lumenaza.
Das primäre Ziel von SonneNext war es, ihr innovatives Energie-Management-System „AI·leen“ um ebenso innovative Angebote zur Direktvermarktung und Stromversorgung zu erweitern und als Gesamtlösung auf den Markt zu bringen. Als etablierter SaaS-Plattform-Anbieter für die ganzheitliche Energieversorgung und Direktvermarktung ist Lumenaza der ideale Partner. Lumenaza kümmert sich seit dem Beginn der Zusammenarbeit um alle relevanten energiewirtschaftlichen Prozesse, während SonneNext dem Kunden gegenüber weiterhin als zentraler Ansprechpartner und Gesamtlösungsanbieter auftritt.
Trotz der verbesserten Rahmenbedingungen bestanden bis zuletzt noch immer einige Hürden, welche es Anlagenbesitzern und Direktvermarktern erschwerten, in die Direktvermarktung einzusteigen und ihre Wirtschaftlichkeit zu steigern:
1. Preisorientierte Steuerung: Bislang ermöglichen viele HEMS-Anbieter noch keine preisabhängige Verschiebung des Einspeisezeitpunkts. Stattdessen zielt die Steuerung der Stromflüsse vor allem auf die Optimierung des Eigenverbrauchs ab.
2. Wirtschaftliche Attraktivität: Die Vermarktung kleiner und mittelgroßer Anlagen wird für viele Direktvermarkter als wirtschaftlich unattraktiv bewertet. Deshalb erhöhen sie die Preise und legen Mindestgrößen für Anlagen fest. Für effiziente Direktvermarkter, welche den existierenden Bedarf decken können, entstehen so neue Marktchancen.
3. Passende dynamische Stromtarife: Dynamische Stromtarife können den wirtschaftlichen Nutzen einer PV-Anlage mit intelligentem Speichersystem zusätzlich erhöhen. Leider finden Anlagenbesitzer nicht immer die passenden Tarifangebote, mit welchen sie ihren hohen Grad an Flexibilität vollständig nutzen können.
AI·leen ist ein innovatives Energie-Management-System, das Photovoltaikanlagen und Haushalte mit dem Strommarkt (EPEX) verbindet. Mithilfe künstlicher Intelligenz (KI) und Machine Learning (ML) sowie der Analyse von Börsenkursen, Verbrauchsverhalten und Wetterdaten optimiert das SonneNext-System die Nutzung von selbst erzeugtem Strom unter nachhaltigen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten.
Durch die Kombination des KI-gestützten Energie-Management-Systems AI·leen mit Lumenazas Lösungen zur Direktvermarktung und dynamischen Stromtarifen kann eine Photovoltaikanlage ein signifikantes Zusatzeinkommen generieren.
Das System verfolgt verschiedene Strategien zur Optimierung der Energieverwertung. Es priorisiert den Eigenverbrauch des erzeugten Stroms, nutzt günstige Marktpreise für den Kauf von zusätzlicher Energie und verkauft Überschüsse bei hohen Preisen.
Ein Screenshot aus der Kunden App von SonneNext (siehe unten) über den Tagesverlauf am 19. August 2024 hinweg zeigt, wie das HEMS die Batteriebeladung, Einspeisung und Netzbezug für den Kunden finanziell optimiert. Die Beispielgrafik unten zeigt den Verlauf der Sonnenstunden (oben), der Börsenstrompreise (mittig) und die Energieflüsse im Haus und im Austausch mit dem Netz (unten). Diese dargestellten Energieflüsse sind:
Grüne Kurve: Produktion der eigenen PV-Anlage
Rote Kurve: Netzbezug, bzw. die Einspeisemenge in das Stromnetz
Orange Kurve: Gespeicherte Ladung in der Batterie (Prozentangaben am rechten Rand)
Blaue Kurve: Stromverbrauch am eigenen Standort
Bereits am Vortag, dem 18. August berücksichtigte AI:leen, die höheren Strompreise für die Morgenstunden am Folgetag und speicherte die dafür benötigte Strommenge in der Batterie. In den Morgenstunden des 19. Augusts wurde der gespeicherte Strom (orange Kurve) schließlich gewinnbringend ins öffentliche Netz (rote Kurve) eingespeist. Die Batterie wurde bis zur Hälfte entladen. Mit dem Anstieg der Solarproduktion (grüne Kurve) fielen die Preise und die Einspeisung wurde gestoppt. Die PV-Produktion wurde zur Deckung des Stromverbrauchs im Haus (blaue Kurve) und zur Beladung der Batterie (orange Kurve) genutzt.
Als die Strompreise am Abend wieder anstiegen, identifizierte das HEMS den optimalen Zeitpunkt, um den gespeicherten Strom aus der Batterie ins Netz abzugeben. Das aus der Einspeisung zu generierende Einnahmepotenzial wurden so komplett genutzt.
Die Lösung führt zu Mehrerlösen aus der Direktvermarktung und zu Einsparungen durch den Verbrauch und Netzbezug bei günstigen Strompreisen. So lässt sich die Anlage auch ohne Förderung profitabel nutzen. Besitzer von Neuanlagen können den Wegfall der Vergütung bei negativen Strompreisen nicht nur kompensieren, sondern darüber hinaus sogar Ihre Erträge steigern.
Mit der Vision, Produzenten und Verbraucher von grüner, dezentraler Energie zu verbinden, setzt sich Lumenaza bereits seit 2013 für die digitale Transformation der Energiewirtschaft ein. Lumenazas hochautomatisierte und flexible Saas-Plattform für die Direktvermarktung und Energieversorgung ermöglichtes Anbietern von Hardwaresystemen wie HEMS, Batteriespeichern und Wallboxen, mit ihrer eigenen Marke als Direktvermarkter und Stromversorger aufzutreten, ohne selbst eine umfassende IT-Infrastruktur aufbauen zu müssen. Lumenaza übernimmt alle dafür notwendigen Prozesse, einschließlich der Marktkommunikation und der Abrechnung.
Eine zentrale Rolle spielt dabei Lumenazas virtuelles Kraftwerk, welches auch für die Direktvermarktung von mittelgroßen und kleinen Anlagen konzipiert und optimiert wurde. Der hohe Automatisierungsgrad der Plattform und der niedrige Cost-to-serve ermöglichen es Stromanbietern und Direktvermarktern, profitable Geschäftsmodelle für diese Segmente zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Dank unseres innovativen Strombrokering-Modells können sie ihre Kosten anschließend auch im laufenden Betrieb senken und Handelsrisiken auslagern.
Die Ergebnisse zeigen: Das Zusammenspiel des KI-optimierten HEMS und der dafür entwickelten Lösungen zur Direktvermarktung und Stromversorgung bieten den erwarteten wirtschaftlichen Mehrwert. Durch intelligente Analyse erkennt AI·leen Muster im Energieverbrauch des Haushalts und prognostiziert zukünftige Verbrauchstendenzen. So sorgt sie für effizientes Energiemanagement. AI·leen kennt die zukünftigen Energiepreise und nutzt dieses Wissen, um den Nutzen der Photovoltaikanlage zu maximieren.
Die Berechnungen von SonneNext ergeben, dass mit einer PV-Anlage mit einer Leistung von 12 kWp und einer Batterie-Kapazität von 40 kWh jährlich 2.541,52 Euro eingenommen werden. Hinzu kommen ca. 520 Euro an Einsparungen durch einen dynamischen Stromtarif bei 4.000 kWh jährlichen Strombezug. Dem gegenüber stehen 1.068,23 Euro, welche im selben Zeitraum durch die EEG-Vergütung eingenommen werden können. Dies entspricht einer Steigerung der Profitabilität um 186,6 Prozent.
Lumenazas Rechenbeispiel zu diesem Thema zeigt ein ähnlich hohes Einsparpotenzial: Genaueres hierzu findet sich im Meinungsbeitrag unseres Geschäftsführers Christian Chudoba zur Rentabilität von PV-Anlagen mit Batteriespeicher auf pv-magazine.de.
Durch den kürzlich beschlossenen Wegfall der Vergütung bei negativen Strompreisen für Neuanlagen entstehen zusätzlich Nachteile für Anlagenbesitzer in der fixen EEG-Vergütung. Diese Einbußen wurden in der unten aufgeführten Beispielrechnung noch nicht berücksichtigt.
Das Ergebnis zeigt: Das in dieser Kooperation geschaffene Geschäftsmodell hat Zukunft. Die Lösungen von SonneNext und Lumenaza ergänzen einander und bieten besonders in dieser Kombination einen beträchtlichen Mehrwert. Durch automatisierte Funktionen machen sie Prosumer zu aktiven Teilnehmern am Energiemarkt, die von Preisentwicklungen profitieren. Gleichzeitig tragen sie zur Netzstabilität bei.
Die SonneNext energy GmbH wurde 2023 gegründet und ist aus der Zusammenarbeit der Firma IVG Energy Solutions GmbH und Hans Jörg Hölzenbein, ehemaliger COO eines börsennotierten Unternehmens der Solarbranche, entstanden. Das Unternehmen vertreibt mit ihrem KI-gestützten Energie-Management-System AI·leen ein Produkt für Betreiber kleiner PV-Anlagen (<100 kWp). Das eingetragene Energieunternehmen mit Sitz in Andernach ist auch Direktvermarkter von erneuerbarer Energie und entwickelt innovative Produkte im Energiemarkt.
Weitere Informationen: www.sonnenext.com
Über Lumenaza
Lumenaza bietet Software und Services für die Energiewende. Lumenazas leistungsstarke SaaS-Plattform ermöglicht es Versorgern, ihr Geschäft zu gestalten, zu steigern und weiterzuentwickeln, indem sie Produzenten und Verbraucher von grüner, dezentraler Energie miteinander verbindet. Das Berliner Unternehmen ermöglicht innovative Geschäftsmodelle, die auf dezentralen, erneuerbaren Energien basieren. Das Unternehmen mit Sitz in Berlin arbeitet mit Großkunden wie EnBW oder E.ON oder Stadtwerken sowie insbesondere neue Marktteilnehmern rund um grüne Energieversorgung zusammen.
Weitere Informationen: www.lumenaza.de
.avif)
